SWETLANA ALEXIJEWITSCH — die neue LITERATURNOBELPREISTRÄGERIN

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ganz kurzfristig und superaktuell ein Tag vor der feierlichen Verleihung in Stockholm
SWETLANA ALEXIJEWITSCH___die neue LITERATUR-NOBELPREISTRÄGERIN

Beide sind ihr persönlich begegnet:  KATHARINA SCHÜTZ liest
und der Journalist HANS-JUERGEN FINK berichtet über seine Begegnungen mit der großen Schriftstellerin
und BUCHHANDELFRANKUNDSTEINWARDER stellt den Büchertisch

 

Als SWETLANA ALEXIJEWITSCH im Oktober als neue Literatur-Nobelpreisträgerin verkündet wurde, ging ein Raunen durch die Medien: Diese Weißrussin kennt doch kaum jemand (obwohl ihre Bücher in gut 30 Sprachen übersetzt sind); Alexijewitsch – das ist doch wieder so eine politisch motivierte Preisvergabe; das ist gar keine Schriftstellerin, sondern eine Journalistin, die nur dokumentiert.
ALEXIJEWITSCH schaut in der Tat hin, bis es weh tut: auf die Kriege der Sowjetunion, auf das Desaster  der Atomkatastrophe von Tschernobyl, über das noch immer nicht die ganze Wahrheit bekannt ist, über die Orientierungslosigkeit und seelischen Verwundungen des post-sowjetischen Menschen. Sie hört zu und protokolliert, was der vielstimmige Chor der Menschen um sie herum zu sagen hat. Und schneidet es dann wie eine Regisseurin zusammen zu erschütternden Oratorien aus Sprache. Sprache, die unter die Haut geht.
Am Vorabend der Nobelpreisverleihung liest Katharina Schütz Texte aus Tschernobyl – eine Chronik der Zukunft“, übersetzt von Ingeborg Kolonko ©1997 Berlin Verlag in der Piper Verlag GmbH, Berlin und aus „Secondhand-Zeit. Leben auf den Trümmern des Sozialismus„, übersetzt von Ganna-Maria Braungardt, ©Hanser Berlin im Carl Hanser Verlag München 2013. Journalist Hans-Juergen Fink berichtet über seine Begegnung mit der Schriftstellerin.

 

am Mittwoch, den 9. Dezember 2015 um 20 Uhr
im Café MOINSEN  Grindelallee 44 , 20146 Hamburg, tel.: 040 – 27 87 66 54, mail@cafe-moinsen.de, BUS M4 und M5 Grindelhof
Eintritt frei — Jede/r zahlt was er/sie kann und mag

 

SWETLANA ALEXIJEWITSCH Arbeitsweise ist ein Grenzgang zwischen Journalismus und literarischem Schreiben. Für jedes ihrer Bücher führt sie, über Jahre, 500 bis 700 Interviews.
„Manche Schriftsteller schreiben“, sagt sie, „ich bin ein Mensch, der mit den Ohren auf die Ereignisse reagiert. Dann bekommt man das Gefühl, jetzt muss man daran arbeiten, jetzt hört man Dinge, die später verloren gehen.“ Von 150 Seiten kommt manchmal am Ende nur eine in das Buch.
Bisher hat sie vorrangig düstere Themen bearbeitet. Sie wollte hören, was passiert, wenn das Leben des Einzelnen konfrontiert wird mit Kriegen, dem Zusammenbruch von Ideologien oder einer gewaltigen Katastrophe wie Tschernobyl.
In ihrem ersten Buch, „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“, auf Deutsch erstmals erschienen 1989, lässt sie Frauen über ihre Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg erzählen. Da ist der Krieg schmutziger, brutaler, widerlicher als in den gängigen TV-Dokumentationen: „Mir ist es wichtig, die Themen neu anzuschauen, sie wieder aktuell zu machen. Bei mir berichten über den Krieg Frauen und Kinder ohne das Pathos der Männer, ohne Romantik. Selbst die Generale, die im Krieg waren, sollen ihn zum Kotzen finden.“

Und wenn sie damit fertig ist, will sie endlich tun, was sie schon lange vorhat: „Ich schreibe ein Buch über die Liebe und über das Altwerden. Die Liebe kein leichtes Thema, denn auch Liebe ist eine Art von Krieg. Am Ende gibt es ja zwei Zivilisationen: die weibliche und die männliche. Männer erzählen anders über die Liebe als Frauen.“

Presse

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