BRUNO SCHULZ – die Wirklichkeit ist Schatten des Wortes

„Die Wirklichkeit ist Schatten des Wortes“          

Bruno Schulz, geboren 1892 als Sohn eines jüdischen Tuchhändlers im galizischen Drohobycz, studierte Architektur und verdiente seinen Lebensunterhalt als Kunstlehrer an einem Gymnasium seiner Heimatstadt. Mit zwei schmalen Büchern schrieb er sich – nach Kafka, Rilke und Proust, neben Thomas Mann und James Joyce – in den dreißiger Jahren an die Spitze der Weltliteratur. In seiner polnischen Heimatstadt (heute Ukraine), die 1939 von der Roten Armee und 1941 von den Deutschen besetzt wurde, schuf Bruno Schulz phantastische und groteske Traumbilder. Sein von Nöten, Obsessionen und Bedrohung geprägtes Leben endete 1942 tragisch: Bruno Schulz wurde das Opfer eines Ehrenhandels zwischen zwei Gestapo-Offizieren.

 

„ … Es ist ein unverzeihlicher Leichtsinn, in einer solchen Nacht einen kleinen Knaben mit einer wichtigen Mission zu betrauen, denn in ihrem Zwielicht vervielfältigen, verwirren und tauschen sich die Gassen gegenseitig aus. Es öffnen sich in der Tiefe der Stadt sozusagen Zwillingsgassen, Doppelgängergassen, Lügengassen und Scheingassen…….“   aus Zimtläden

 

„Der Himmel war kreuz und quer von Winden aufgeblasen. Silbrigweiß und ausladend, von kraftvollen, aufs Äußerste gespannten Strichen gezeichnet … Er war in Energiefelder aufgeteilt und bebte vor Spannung, erfüllt von verborgener Dynamik. Man sah ihn nicht. Man erkannte ihn an den Häusern, an den Dächern, in die sein Zorn hineinfuhr. Ein Speicher nach dem anderen schien zu wachsen und vor Wahnsinn zu bersten, wenn die Gewalt des Sturmes in ihn eindrang. Er entblößte die Plätze und hinterließ auf den Straßen eine weiße Leere, ganze Teile des Marktplatzes fegte er leer. Nur hier und da klammerte sich ein einsamer, gebeugter Mensch flatternd an eine Hausecke. Es schien, als wölbte sich der ganze Marktplatz, als glänzte seine blanke Glatze unter den heftigen Stößen des Sturms … Die riesigen Buchen um die Kirche standen wie Zeugen dieser erschütternden Offenbarungen mit erhobenen Armen da und schrien und schrien.“ aus „Sturm“

ein Schriftsteller mit einer wunderbaren Phantasie, die er genial in Worte fassen konnte, den  ich Ihnen gerne näher bringen möchte. Ich lese aus verschiedenen Erzählungen und aus Briefen.  

! diese Lesung ist buchbar !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, AUTOREN einzeln, Lesungen abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.