© Hadeel Saeed, Künstlerin, lebt jetzt in Hamburg:
„Kunst ist mein Weg, um mein Inneres zu zeigen, um meine Gefühle zu verabreiten und um die Welt mit Farbe zu bereichern.“
„Mitternacht in der Totenstadt. Die Männer sind entführt oder getötet, oder sie sind Mörder. Die Frauen leben allein. Seltsam, aber ich fühle mich auf einmal unendlich leicht. So leicht, daß ich fast abhebe. … Dann geschieht es tatsächlich. Meine Füße lösen sich vom Boden, ich steige auf und gleite durch die Luft, … Ich erschrecke. Auf einmal wird mir das Ausmaß meines Unglücks bewusst. Ich bin nur noch Luft. … Was fängt eine Frau ohne Körper mit ihrem Leben an?“
aus Und den Frauen am Verschwinden ein Wohlgefallen von Latifa Al Duleimi (übersetzt von Leila Chammaa) und andere neue Texte von Irakerinnen, herausgegeben von Birgit Svensson ©Verlag Hans Schiler
Frauen im Irak schreiben anders als Männer: Die Texte zeigen, daß Frauen anders leiden, anders empfinden und sie vor allem noch andere Formen von Gewalt ertragen müssen. Denn es ist nicht nur die Gewalt des Terrors und des Krieges. Es ist auch die Gewalt in der Familie, unter der Frauen oft leiden und sich nicht entscheiden können, was schwerer wiegt. Ihre Gedichte und Geschichten sind ein Aufschrei gegen die patriarchalische Gesellschaft, die sich in jüngster Zeit wieder verfestigt und die Freiräume von Frauen immer mehr einschränkt.
die Lesung ist auf Deutsch, als auch zweisprachig buchbar