„Wähle nicht den einfachen Weg“_GERDA LERNER_mit Birgit Kiupel

 

 

 

Dr. Gerda Lerners Suche nach den Frauen in der Geschichte
Dr. Birgit Kiupel fragt        Katharina Schütz liest

Gerda Lerner, 1920 als Jüdin in Wien geboren, promovierte nach ihrer Flucht in die USA, nach Ehe und Familie 46jährig über ein frauengeschichtliches Thema. Sie kämpfte dafür, Women’s History als Studienfach zu etablieren und widmete sich zeitlebens der Erforschung der Geschichte von AußenseiterInnen, wie JüdInnen, Afro-AmerikanerInnen und ArbeiterInnen. Dazu legte Gerda Lerner weltweit wirksame Mechanismen des Patriarchats frei. Ihre Fragestellungen und Ergebnisse sind von frappierender Aktualität.

Gemeinsam mit der Historikerin und Zeichnerin Dr. Birgit Kiupel stellt die Schauspielerin und Sprecherin Katharina Schütz Gerda Lerners neu aufgelegten Roman »Es gibt keinen Abschied« und ihre Autobiographie »Feuerkraut« im Rahmen der TAGE DES EXILS vor.

 

„… Die größte Gefahr für das Überleben der Menschheit sind Machos in Machtstellungen, ganz egal, welcher Teilbereich der antiquierten Sozialstrukturen ihnen untersteht. Sie sind in den Regierungen des Ostens ebenso gefährlich wie in  denen des Westens, in hochentwickelten Ländern ebenso wie in unterentwickelten; sie sind ebenso nutzlos in der Führung von Armeen wie von Wirtschaftsunternehmen oder Gewerkschaften. Da sie sich auf nichts anderes verstehen als auf die Maximierung ihrer kurzfristigen Vorteile über andere sowie darauf, an just der illusorischen Macht zu kleben, die sie gerade haben, können sie sich nicht schnell genug den Veränderungen anpassen, die für das Überleben der Menschheit nötig sind. …Wir können von der Erfahrung der Friedensbewegung profitieren, um etwas über Alternativen zum Krieg und über friedliche Konfliktlösung zu lernen. Wir können von der Ökologiebewegung lernen, nicht so verschwenderisch zu leben und bescheidener zu denken. Von Menschen anderer Rassen und Kulturen können wir – ebenso wie von der Schwulen/Lesbenbewegung – lernen, angesichts der menschlichen Vielfalt weniger anmaßend zu sein, die Buntheit und den Reichtum menschlicher Möglichkeiten zu schätzen. … Ob wir all dies rasch genug und gut genug lernen können, um die Katastrophe abzuwenden, weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß wir handeln müssen, als ob wir es könnten.“

aus „Zukunft braucht Vergangenheit. Warum Geschichte uns angeht.“  Königstein/Taunus Ulrike Helmer Verlag, Übersetztung: Ebba D. Drolshagen

 

 

 

 

 

BUCHBAR über Lesungen@katharinaschuetz.de

Förderer: Weichmann-Stiftung, Katharina Schütz, Birgit Kiupel, Ulrike Helmer, Emma, Hamburger Kulturbehörde und Czernin-Verlag

 

Dieser Beitrag wurde unter AUTOREN einzeln, Lesungen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.