„Unterm Apfelbaum liegen“
Erzählung von Alice Munro
Die Nobelpreisträgerin Alice Munro schildert in ihrer Erzählung „Unterm Apfelbaum liegen“, wie die dreizehnjährige Alice ziellos mit dem Fahrrad durch die Gegend fährt, obwohl sich das für ein Mädchen in diesem Alter nicht schickt,
„… weil ich insgeheim für die Natur schwärmte. Dieses Gefühl kam anfangs aus Büchern. Beschreibungen von einem verschneiten Feld im Mondlicht oder einem Nadelwald oder einem stillen Teich, der den Abendhimmel spiegelte. Dann hatte es sich mit einer anderen geheimen Leidenschaft von mir vermischt, nämlich der für die Gedichtzeilen. Ich durchstöberte meine Schulbücher danach, um sie zu entdecken, bevor sie in der Klasse gelesen und verachtet wurden. Diese Vorlieben zu Hause oder in der Schule zu verraten, hätte mich in einen Zustand dauernder Verletzlichkeit versetzt …“ ©Fischer