„… ich wartete. Ich hatte Zeit. Ich habe immer geglaubt, Zeit zu haben. Der Park dieses Hotels war nach der Art eines französischen Parks angelegt, ohne Baum, ohne Blume, ganz ohne Vegetation. Der Kies, der Stein, der Marmor, die scharfen Linien ließen die starren Zwischenräume hervortreten, Flächen ohne Geheimnis. Auf den ersten Blick schien es unmöglich, sich dort zu verlieren. … Auf den ersten Blick…“
aus „Letztes Jahr in Marienbad“ von Alain Robbe-Grillet©Hanser„Am Morgen des 31. Dezember besuchten die 6 Miteigentümer die von ihnen bereits erworbenen Wohnungen auf der Baustelle Calle José Bonifacio 2161, um sich ein Bild davon zu machen, wie es mit dem Bau voranging. Mit ultrahohen Absätzen stiegen die Damen die mit Staub und Schutt bedeckten Treppen hinauf; da auch die Geländer noch nicht angebracht waren, mussten sie besonders vorsichtig sein. Die Bauarbeiter legten sich unübersehbar ins Zeug. Um die Wahrheit zu sagen, es war der Tag, an dem laut Vertrag alle Wohnungen hätten schlüsselfertig übergeben werden sollen …“
aus „Gespenster“ von César Aira©claassen„… Die Natur genießen! Ich bin froh, dass ich das längst verlernt habe. Die Natur ist aber so unbequem. Der Rasen ist hart und bucklig und feucht und wimmelt von schrecklichem Ungeziefer. Der schlechteste Arbeiter bei Morris macht dir eine bequemere Sitzgelegenheit, als die ganze Natur es vermag. Wäre die Natur wohnlich, dann hätten die Menschen nie die Architektur erfunden …“
aus „Der Verfall der Lüge“ von Oscar Wilde
weiter werden Christoph Simon, Christian Morgenstern, Gertrude Stein, Guo Xiaolu, Thomas Mann, Jonathan Franzen, Carson McCullers, Martin Mosebach, Bruno Schulz, Julio Cortázar und Italo Calvino zitiert.
TEXTE, in denen die WEGE und RÄUME die GEFÜHLSZUSTÄNDE der jeweiligen Protagonisten beschreiben
in Zusammenarbeit mit Annette König